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3. August 2016

Verdient die Nigeria Connection auch mit Heiratsschwindel Geld?

Lesedauer: 3 Minuten

Die Nigeria Connection ist die Bezeichnung für kriminelle Banden, die schon seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ihr Unwesen treiben. Bekannt wurden die Verbrecher durch den sogenannten Vorschussbetrug.

Was ist Vorschussbetrug?

Beim Vorschussbetrug wird dem späteren Opfer suggeriert, es bekomme zum Beispiel hohe Renditen auf ein Geschäft. In anderen Fällen werden Beteiligungen an großen Erbschaften oder außer Landes zu bringendes Vermögen versprochen. Das Vermögen besteht mal aus  Geld, mal aus Gold und manchmal aus hochwertigen Kunstgütern.

So oder so wird dem Opfer vorgemacht, es könne in sehr kurzer Zeit auf einfache Art sehr viel Geld verdienen.
Die hohen Einnahmen sind allerdings immer an vergleichsweise  geringe Investitionen geknüpft. Das Opfer soll in dem Zusammenhang aus verschiedensten Gründen Geld zahlen Einige dieser vorgeschobenen Gründe sind:

  • Zahlung einer angeblichen Vermittlungsprovision
  • Bezahlung der fälligen Bankgebühren im Vorfeld
  • Kosten für den Transport und Zoll
  • Bestechungsgeld für Beamte und Diplomaten, um den Schatz außer Landes bringen zu können
  • Lagerungsgebühren bis zur Überbringung
  • Versicherungen und/oder Abschlussgebühren

Diese Liste lässt sich je nach erfundener Fallkonstellation beliebig verlängern.

Seit wann gibt es die Nigeria Connection?

Da es sich bei der Nigeria Connection nicht um eine einzelne Gruppierung handelt, sondern um eine Sammelbezeichnung für viele kriminelle Banden aus Nigeria, ist es schwer zu sagen, wann die Ursprünge waren. International bekannt wurde die Nigeria Connection vor gut 30 Jahren. Das Faxgerät hatte damals breiten Einzug in alle Teile des Lebens genommen. Jede Firma besaß eines und selbst viele Privatpersonen hatten eines zuhause stehen.

Die Nigeria Connection schickte dann millionenfach Briefe per Fax an völlig fremde Menschen und Firmen. Dazu wurden einfach nur Datenbestände an Faxnummern erworben. Diese erhielten dann alle einmal oder auch öfter Briefe zum Beispiel von angeblichen Nachfahren verstorbener Despoten, deren Vermögen in Sicherheit gebracht werden sollte. Dazu brauche man Hilfe und wolle diese natürlich fürstlich honorieren. Zum dumm nur, dass vorher eine kleine Gebühr entrichtet werden muss. Das sollte das Opfer machen.

Die afrikanischen Gangster bemerkten recht schnell, wie sie mit der Gier der Menschen im Westen und der Aussicht auf ein tolles Geschäft viel Geld verdienen können. Immer mehr Gruppierungen traten in den lukrativen Markt ein, der nun geboren war.

Später wurden aus Faxen nur noch E-Mails. Das ging schneller, war günstiger und konnte in noch breiterer Front betrieben werden.
Was hat die Nigeria Connection mit Heiratsschwindel zu tun?

Das Geschäft lief für die Betrüger in den 80er und 90er Jahren glänzend. Dann gab es jedoch Einbrüche im Gewinn, weil immer mehr Menschen gewarnt wurden vor diesen Methoden. Die Massenpresse und die Medien wie Rundfunk oder Fernsehen berichteten immer häufiger von den Betrügereien. Folge war, dass es den Betrügern schwerer fiel, passende Opfer zu finden.

Irgendwann entdeckte man einen neuen "Geschäftszweig". Es war möglich, unbedarfte Frauen auszunehmen. Auch dazu nutzte man die "bewährten Methoden" des bekannten Geschäftsmodells. Die Frauen mussten nur gefügig gemacht werden und schon floss das Geld in Strömen. Also kontaktierte man über E-Mail, soziale Medien wie Facebook oder Partnerplattformen unbedarfte Opfer. Schon nach kurzer Zeit wurde aus dem Chat die große Liebe und irgendwann war eine Notfall-Situation da, in der kurzzeitig Geld überwiesen werden musste. Diese Überweisungen gingen dann stets nach Afrika, bevorzugt mit Western Union.

Wo kommt der Begriff Romance Scam her?

Weil der Vorschussbetrug im Englischen einfach nur Scam hieß, wurde so ein neuer Begriff für den Heiratsschwindel aus der Taufe gehoben: Der Romance Scam. Manchmal wir der Scam auch Love Scam genannt. Zu Deutsch bedeutet das in etwa Romantik-Betrug oder schlichtweg Liebesbetrug.
Er gilt als Unterart des Vorschussbetrugs. Weil die Einnahmen aus den früheren Maschen nicht mehr so sprudelten, kompensierte man diese nun mit den Gewinnen aus dem neuen Geschäftsfeld.

Weil gerade die Nigeria Connection über langjährige Betrugserfahrung verfügte war nachvollziehbar, dass gerade von dort aus diese neue Masche flächendeckend betrieben wurde. Recht schnell merkten aber auch andere Länder, wie leicht es doch war, mit ein paar süßen E-Mails und gefälschten Fotos hohe Summen an Geld zu ergaunern. Inzwischen wird der "Markt" von Ghana aus dominiert, während Nigeria wohl nur noch auf Rang 2 der Liste der größten Romance-Scam-Betrüger-Staaten liegt.

Unser Rat zur Nigeria Connection

Als Detektei haben wir sehr häufig Kontakt zu Menschen, die Opfer von Betrug wurden.  Es sind Opfer von

und viele mehr.

Die momentan beliebteste Masche ist es, dass sich die Betrüger als US Soldaten ausgeben.

Lassen Sie sich nie mit diesen skrupellosen Gestalten ein. Vermeiden Sie jeden Kontakt mit fremden Menschen über das, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind und die Ihnen etwas von großer Liebe erzählen. Nennt man Sie My love, My Dear, My Honey oder wie auch immer, schalten Sie sofort Ihre Alarmmechanismen ein.

Und ganz wichtig: überweisen Sie nie Geld per Western Union oder Money Gram oder per Überweisung in ein fremdes Land. Ist das Geld erst einmal geflossen, sehen Sie es nie wieder. Auch die Polizei oder ein Detektivbüro können Ihnen dann nicht mehr helfen.

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Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Genesis-Online, Datenlizenz by-2-0, eigene Darstellung und Berechnung. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den auf dieser Webseite angegebenen Städten nicht um Büros oder Betriebsstätten unserer Detektei handelt. Es sind vielmehr wiederkehrende, einmalige oder zukünftige Einsatzorte. Die dargestellten Fälle dienen als im Einzelfall fiktive Fallbeispiele zur Veranschaulichung von Detektivarbeit. Dieser Hinweis ist ausdrücklich als permanenter Bestandteil dieser Webseite zu verstehen. Er gilt insbesondere auf allen Seiten, auf denen er angezeigt wird.

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