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23. Juni 2016

Darf eine Detektei Fingerabdrücke untersuchen?

Lesedauer: 4 Minuten

Die Sicherung und Analyse von Fingerabdrücken zählt zu den üblichen Aufgaben von spezialisierten Detekteien. Nur Experten mit der nötigen Fachausbildung sind befähigt, diese Dienste zu erbringen.

Die Lehre der Fingerabdruckspuren heißt Daktyloskopie

Die Untersuchung von Fingerabdrücken wird als Daktyloskopie bezeichnet. Der Begriff Daktyloskopie kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie Fingerschau. Man meint damit die Wissenschaft von den Hautleisten, die sich an den Hand-Innenflächen und den Fuß-Innenflächen eines jeden Menschen befinden. Übrigens gilt dieses auch für einige andere Säugetierarten. Damit wollen wir uns hier an dieser Stelle jedoch nicht beschäftigen.

Die Daktyloskopie umfasst in der Kriminalistik jene Maßnahmen und Methoden, die dazu dienen, anhand von Abdruckspuren oder Eindruckspuren, die bei einer Tat hinterlassen wurden, deren Verursacher zu identifizieren.

In der Wissenschaft werden die Fingerspuren als Hautleisten-Spuren bezeichnet. Allerdings erscheint es jetzt und dieser Stelle durchaus einfacher und verständlicher, lediglich von Fingerabdrücken oder ähnlich zu reden.

Wie sind Fingerspuren aufgebaut?

Jeder Mensch hat an Händen und Füßen sichtbare Linien. Diese sind von Mensch zu Mensch verschieden. Wir nennen diese Linien auch Papillarlinien. Weil diese so individuell sind, dass es niemanden mit identischen Papillarlinien gibt, eignen sie sich besonders gut zu Identifizierung von Tätern.

Sind Fingerabdrücke bei jedem Menschen anders?

Tatsächlich hat jede Person seine eigenen Fingerabdrücke. Das gilt sogar für eineiige Zwillinge. Das bedeutet, dass sogar eineiige Zwillinge unterschiedliche Fingerabdrücke haben.

Wie unterscheiden sich Fingerabdrücke?

Die Wissenschaft spricht bei dem Aufbau von Fingerabdrücken von bestimmten Merkmalen. Hier gibt es Begriffe wie Gabeln, Anfänge, Enden, Augen, Fragmente, Schleifen, Bogen, Wirbel und so weiter. All diese Merkmale werden Minuzien genannt.

Die Papillarlinien eines Menschen bleiben sein Leben lang stets gleich. Obschon sich die obersten Hautschichten eines jeden Menschen immer wieder erneuern, bleibt die Struktur der Fingerabdrücke jedoch identisch.

Wie entstehen Fingerabdrücke?

Hauptgrund für die Entstehung von Fingerabdrücken ist der Schweiß. Schweiß enthält etwa 98 % Wasser sowie einige feste anorganische und organische Substanzen. Durch die Absonderung von Schweiß werden die Papillarlinien extrem dünn und praktisch unsichtbar mit eben dieser Schweißschicht überzogen.

Durch die Berührung mit Gegenständen, die Fett enthalten oder das Anfassen Talg ausscheidender Körperteile werden weitere Fettsubstanzen auf die Papillarlinien übertragen. Die hauchdünne Schweißschicht überzieht somit die Papillarlinien und lagert sich auch in den Poren ab. Wenn nun eine Oberfläche mit den Fingern berührt wird, so werden eben diese an den Papillarlinien anhaftenden Substanzen auf die berührte Fläche übertragen.

Sind Fingerabdrücke überall gut zu sehen?

Als Richtschnur kann festgestellt werden: je glatter die Fläche umso besser kann ein sichtbarer oder auch unsichtbarer Fingerabdruck hinterlassen werden. Dieser Abdruck vom Finger entspricht exakt den Formen des Verlaufs der Papillarlinien.

Grundsätzlich gibt es in der Daktyloskopie die Unterscheidung zwischen Abdruck-Spuren und Eindruck-Spuren. Die Abdruckspur ist die direkte Fingerabdruckspur auf einer möglichst glatten Oberfläche. Die Eindruckspur entsteht, wenn durch den Kontakt zwischen dem Finger und einem weichen Material eine Verformung des Materials eintritt. Beste Beispiele für weiche Materialien sind Kaugummi, Fenster-Kitt, Pasten aller Art und so weiter.

Wie werden Fingerabdrücke sichtbar gemacht?

Zur Sichtbarmachung von Fingerabdrücken werden verschiedene Methoden angewandt. Hierbei ist es abhängig davon, auf welcher Art Gegenstand oder Fläche sich die Abdruckspur befindet. Übliche Mittel zur Sichtbarmachung sind etwa:

  1. Pulverförmige Substanzen, zum Beispiel Rußpulver und Eisenpulver.
  2. Gasförmige Substanzen, zum Beispiel Joddämpfer.
  3. Optische Hilfsmittel, zum Beispiel UV Licht oder Kunstlicht.
  4. Flüssige Reagenzien, zum Beispiel Ninhydrinlösung

Je nach Qualität der Fingerabdrücke ist es oft notwendig, gleich mehrere Verfahren in einer speziellen Reihenfolge nacheinander anzuwenden, um das bestmögliche Ergebnis bei der Analyse zu erzielen. Die Nutzung dieser chemischen Verfahren sollten Sie zu Ihrer Sicherheit ausschließlich ausgewiesenen Experten überlassen.

Nach der Sichtbarmachung latenter Fingerabdrücke ist es für eine spezialisierte Detektei möglich, die Fingerspuren mit den Vergleichsabdrücken von Personen abzugleichen, die als Tatverdächtige gelten. Aufgaben dieser Art werden bei Detekteien häufig im Zusammenhang mit der Identifizierung von anonymen Briefschreiben übernommen.

Auch die Feststellung von Tätern im Zusammenhang mit Diebstahl oder Unterschlagung – beispielsweise aus einer Kasse oder einem Tresor – erfolgt häufig über die Auswertung von hinterlassenen Tatspuren. Übrigens sichern wir am Tatort auch DNA, falls das gewünscht ist.

Wann ist ein Fingerabdruck auswertbar?

Um den eindeutigen Nachweis der Identität eines Verursachers einer Fingerspur erbringen zu können, sind mindestens zwölf oder mehr über einstimmende anatomische Merkmale nötig. Diese müssen in Form und Lage zueinander mit dem Vergleichsabdruck übereinstimmen. Von dieser Regel wird aber dann abgewichen, wenn mindestens acht anatomische Merkmale übereinstimmen und zusätzlich das Grundmuster der Fingerspuren bestimmt werden kann.

Kann jeder eine Auswertung von Fingerspuren vornehmen?

Die Auswertungen und der Abgleich von Fingerabdrücken ist so komplex, dass er nur von Experten mit langjähriger Erfahrung durchgeführt werden kann. Sollten bei Ihnen Gegenstände auf Fingerabdrücke zu untersuchen sein, so können die spezielle ausgebildeten Experten unsere Detektei Ihnen weiterhelfen. Bitte unterlassen Sie jegliche Bearbeitung der Fingerspuren in Eigenregie, da sie ansonsten Gefahr laufen, die wertvollen Abdrücke zu beschädigen oder gar zu vernichten.

Bitte lagern Sie die Fingerabdrücke so, dass sie nicht durch Umwelteinflüsse oder andere Personen verunreinigt werden. Beachten Sie bitte, dass die Abdrücke nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt werden sollten. Auch sind Fingerabdrücke nicht unbegrenzt haltbar, wenn wir jetzt mal vom berühmten Fettfinger oder dem Abdruck mit Farbe absehen. Letztere sind natürlich weit länger haltbar als Spurenfragmente, die an einem Tatort gefunden wurden.

Wir vergleichen Fingerabdrücke und überführen Verursacher

Weil viele Täter ihre Fingerabdrücke hinterlassen, ist eine Überführung mittels der Kriminalistik machbar. Die Untersuchung nimmt bei uns kein normaler Detektiv vor, sondern ein Daktyloskop. Zum Einsatz kommen meist Spezialisten, die in vorheriger Zeit bei der Polizei in gleicher Tätigkeit aktiv waren. Natürlich sind diese aber inzwischen bei der Polizei ausgeschieden, bevor sie bei uns tätig sind.

Wir untersuchen für Sie im Rahmen der daktyloskopischen Untersuchung Spuren auf Papier, Geld, Holz und vielen anderen Flächen. Im Rahmen unserer Arbeit untersuchen wir auch mögliche Tatorte. Dabei bearbeiten wir die Flächen fachmännisch und setzen auch spezielle Geräte und Technik ein, um Spuren schnell und sicher erkennen zu können. Durch die einzigartigen Spuren der Haut kann ein Verursacher überführt werden.

Dabei macht der Experte die Spur zunächst sichtbar. Konnte eine Spur gefunden werden, sichert er diese, um sie später vergleichen zu können. Für den Vergleich nach den Regeln der Daktyloskopie bedarf es natürlich andere Spuren vom vermeintlichen Verursacher. Ohne diese ist der Vergleich mit den gesicherten Spuren nicht machbar.

In den meisten Fällen sind es anonyme Briefe, die einer Untersuchung unterzogen werden. Dort lassen sich oft Fingerabdruckspuren nachweisen, nachdem die Briefe mit einem bestimmten Verfahren behandelt wurden.

Die dabei gesicherten Fingerabdrücke fotografieren wir für den späteren Vergleich im Makro-Format. Auf dem digitalen Bild sind die Muster besser zu erkennen und lassen sich einfacher vergleichen. Die Daktyloskopie ist eine exakte Wissenschaft. Aus diesem Grund können Sie die Ergebnisse auch vor Gericht verwenden, wenn Sie zu dem Thema ein Verfahren anstrengen.

Profitieren Sie von unserem Wissen um die Daktyloskopie und schreiben uns eine Nachricht oder rufen einfach an, wenn Sie mit dem Thema beschäftigt sind und einen Vergleich benötigen. Wir führen für Sie alle Arbeiten aus und schon bald haben Sie die benötigten Informationen.

Die Sicherung und Analyse von Fingerabdrücken zählt zu den üblichen Aufgaben von spezialisierten Detekteien. Nur Experten mit der nötigen Fachausbildung sind befähigt, diese Dienste zu erbringen.

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Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Genesis-Online, Datenlizenz by-2-0, eigene Darstellung und Berechnung. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den auf dieser Webseite angegebenen Städten nicht um Büros oder Betriebsstätten unserer Detektei handelt. Es sind vielmehr wiederkehrende, einmalige oder zukünftige Einsatzorte. Die dargestellten Fälle dienen als im Einzelfall fiktive Fallbeispiele zur Veranschaulichung von Detektivarbeit. Dieser Hinweis ist ausdrücklich als permanenter Bestandteil dieser Webseite zu verstehen. Er gilt insbesondere auf allen Seiten, auf denen er angezeigt wird.

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